Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel 1 Die große Verführung ..... 1
Kapitel 2 Unsichtbare Ketten ..... 9
Kapitel 3 Gefängnisse ohne Gitter oder Türen ..... 16
Kapitel 4 Warum fliehen wir nicht? ..... 20
Kapitel 5 Einige Namen der Gefängniswächter ..... 25
Kapitel 6 Zeichen, dass du ein Gefangener bist ..... 28
Kapitel 7 Was dich die Gefangenschaft kostet ..... 36
Kapitel 8 Willst du frei sein? ..... 41
Kapitel 9 Wie fliehe ich?..... 44
Kapitel 10 Der Preis der Freiheit ..... 46
Kapitel 11 Vorzüge der Freiheit ..... 51
Kapitel 12 Jetzt kannst du ein Soldat sein ..... 58
Kapitel 13 Die Freude Gefangene freizusetzen ..... 63
Kapitel 14 Dieselben Werke, die Jesus tat ..... 68
Kapitel 15 Was nun? ..... 73
Kapitel 1
Die große Verführung
Viele Gemeinden und Einzelpersonen glauben, dass Wohlstand und äußerer Anschein von Gerechtigkeit Zeichen für ein rechtes Verhältnis mit Gott sind. Dies ist eine auf der ganzen Erde weit verbreitete irrige Überzeugung, insbesondere in Amerika. Diese Überzeugung hat ihren Ursprung nicht in dieser Generation. Sie ist seit vielen, vielen Jahren im Umlauf. In Matthäus 23 befasst sich Jesus mit den Schriftgelehrten und Pharisäern. Zuvor hatte er schon gesagt, dass sie im Halten des Buchstabens des Gesetzes niemand nachstünden. Sie hielten es besser, als irgendjemand sonst. Dennoch sagte er gleichzeitig, dass sie weder ihn noch seinen Vater kannten. Tatsächlich war ihr Vater der Teufel. Das war eine ziemlich schwerwiegende Aussage, die er über die religiösen Leiter der damaligen Zeit machte.
In Matthäus 23,27-31 AMP gab Jesus folgende Warnung:
"Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Schauspieler (Heuchler)! Denn ihr gleicht weiß getünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. So scheint auch ihr von außen zwar gerecht und aufrecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit und Ungerechtigkeit. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Schauspieler (Heuchler)! Denn ihr baut die Gräber der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten und sagt: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so hätten wir ihnen nicht geholfen, das Blut der Propheten zu vergießen. So gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben."
Das war eine sehr starke Aussage. Äußerlich schienen die religiösen Leiter der Zeit Jesu gerecht und aufrecht zu sein, aber von innen waren sie voller Heuchelei, Gesetzlosigkeit und Ungerechtigkeit.
Dies ist eine seit Generationen typische Taktik Satans. Sogar zur Zeit Jesu hatte Satan die Leiterschaft der jüdischen Religion infiltriert. Er hatte Verführung bis zu dem Maß gebracht, dass sie glaubten, sie wären sehr gerecht und Gott wohlgefällig in dem was sie taten. Der Sohn Gottes nannte sie Heuchler. Er nannte sie auch blinde Blindenführer (Matthäus 15,14). Äußerlich machten sie einen sehr guten Eindruck, aber sie waren voller Sünde.
Es ist diese Heuchelei, worauf ich mich in dieser Lehre beziehe. Oft haben Leute den äußeren Anschein, als würden sie im rechten Verhältnis zu Gott leben. Sie sehen nett aus, sagen die richtigen Dinge und gebrauchen passende religiöse Phrasen. Sie studieren das Wort Gottes und können viele Bibelstellen zitieren. Sie kennen sich mit all den biblischen Lehren aus und mögen auch Wissen über viele Schlüsselstellen besitzen. Vielleicht sind sie sogar Pastoren oder Bibellehrer wie die Schriftgelehrten und Pharisäer.
Doch der Herr sagte, dass solche Leute Heuchler seien. Sie sind nicht wahrhaftig, weil sie von innen, wo sonst niemand hinsehen kann, ungerecht sind. Sie geben vor, etwas zu sein, was sie nicht sind. Sie sind voller Gesetzlosigkeit. Es gibt Dinge in ihrem Leben, die nicht mit der von Gott festgesetzten göttlichen Ordnung übereinstimmen. Sie tun ihre eigene Sache, und sie sind voller Ungerechtigkeit. Sie verfolgen viele eigene Ziele, die sie zu erreichen versuchen, und haben Lüste ihres Fleisches, die nicht getötet wurden.
Jesus fuhr fort, dass die Pharisäer Denkmäler für die Propheten bauten und die Grabstätten der Gerechten schmückten. Oft wird Satan uns ermutigen, unsere Anbetungsstätten, unser Zuhause und auch unsere Kleidung zu verschönern und zu schmücken, damit dies alles gerecht aussieht. Wir können Anbetungsstätten bauen und schmücken, und dennoch Heuchler sein. Dies ist eine große Verführung, die Satan Gemeinden und Individuen bringt, die dazu führt, dass wir glauben, dass wenn die Dinge äußerlich religiös aussehen, es ein Zeichen ist, dass wir im rechten Verhältnis zu Gott leben. Das ist vom Wort Gottes her ganz klar nicht die Wahrheit.
Es gibt auch den allgemeinen Glauben, dass Wohlstand ein Zeichen davon sei, im rechten Verhältnis zu Gott zu leben. Viele der Menschen, die dies glauben, fühlen sich Gott gegenüber sehr enttäuscht und reagieren beleidigt, wenn etwas in ihrem Leben geschieht, und sie nicht mehr wohlhabend sind. Viele Menschen, die reich werden, kennen Gott überhaupt nicht. Einige der gottlosesten Menschen auf Erden gehören auch zu den materiell Wohlhabensten. Keinesfalls ist Wohlstand im materiellen Bereich ein Zeichen von Gerechtigkeit.
Paulus sagte, er lernte zufrieden zu sein, als er Überfluss hatte und als er erniedrigt war (Philipper 4,12). Paulus war zufrieden, ob er nun Überfluss hatte oder Mangel litt. Er erlangte im geistlichen Bereich Wohlstand, und dies hatte mit dem äußerlichen Anschein materiellen Wohlstands überhaupt nichts zu tun. Es hatte nichts mit der Menge Geld zu tun oder irgendetwas sonst, was er vielleicht besaß. Es hatte mit seiner rechten Beziehung zu Gott zu tun. Es ist wichtig, dass wir in diesem Bereich nicht der Verführung Satans anheim fallen.
Es gibt viele wohlhabende Gemeinden, mit hübschen, verzierten Gebäuden und großen Versammlungen. Wegen der äußeren Zeichen, die wir sehen können, nehmen wir vielleicht an, dass so eine Gemeinde im rechten Verhältnis zu Gott stehen muss. Uns ist jedoch auch bewusst, dass einige der besonders toten Gemeinden in der Welt Multi-Millionen Dollar Gebäude haben. Ihre Leiter erscheinen sehr fromm, dennoch fehlen die Beweise geistlichen Lebens. Äußere Zeichen sind nicht die Bestätigung, dass mit Gott alles in Ordnung ist. Es ist ein Weg der richtig erscheint. Dies trifft gleichermaßen für Individuen zu, wie auch für Gemeinden.
Auch für Geschäfte trifft dies zu. Es ist leicht zu sagen, wir sind wohlhabend, weil Gott uns segnet. Oft handelt jedoch die Person, die das Geschäft führt, ungesetzlich. Sie sind geizig und habgierig. Ihnen fehlen Barmherzigkeit und Mitleid für andere. Sie werden alles tun, was auch immer nötig ist, damit sie in der Geschäftswelt Erfolg haben. Oft ist ihr finanzieller Wohlstand auf ungöttliche Taktiken zurückzuführen, die sie dadurch zu rechtfertigen versuchen, dass sie auf irgendeine Weise im Geschäft Gottes Namen ins Spiel bringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass dieses Unternehmen in Gottes Augen in Ordnung ist.
Zuhause gilt das Gleiche. Ein äußerlicher Anschein von Wohlstand oder Religiosität sind kein Hinweis auf Gerechtigkeit. Das Ganze kann für uns, und auch andere sehr verführerisch sein.
In Sprüche 14,12 und 16,25 AMP wird beides Mal das Gleiche gesagt: "Da ist ein Weg, der einem Menschen richtig scheint und vor ihm gerade aussieht, aber am Ende ist es der Weg des Todes." Dies ist eine sehr tiefgründige Aussage. Es gibt einen Weg, der jemandem RICHTIG SCHEINT. Er sieht nicht falsch aus, und er scheint vor ihm gerade zu verlaufen, dennoch ist das Ende davon der Weg des Todes! Wer würde uns Christen einen Weg präsentieren, der richtig scheint und im Tode endet? Wer würde daraus Nutzen ziehen? Würde Gott uns das antun? Würden wir selbst das ganz bewusst und absichtlich wählen? Natürlich nicht! Nur eine Person gewinnt, wenn wir etwas tun, das uns richtig scheint, uns aber ins Verderben führt. Es ist Satan selbst, und dies ist eine verbreitete Taktik von ihm. Er verführt viele Menschen auf der Welt, indem er sie dazu bringt, auf Wegen zu gehen, die richtig scheinen.
In Matthäus 7,13 und 14 AMP werden zwei Lebensstile dargestellt. „Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und geräumig und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng (verengt durch Druck) ist die Pforte und schmal und zusammengedrängt der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.“ Es gibt einen Lebensstil, der eine weite Pforte und einen breiten Weg hat. Es ist ein Weg der zum Verderben führt. Das ist der Weg, von dem in den Sprüchen die Rede ist. Er scheint richtig zu sein, und viele Menschen gehen diesen Weg. Der Weg, der dich tatsächlich zu Gott führt, ist ein Weg, den sehr wenige Menschen finden. Im Vergleich dazu gehen auf dem breiten Weg, der richtig scheint, die meisten Menschen. Erkennst du die große Verführung? Gott warnt dich nicht vor einem Wege, der falsch erscheint. Es ist der Weg, der richtig scheint, der gefährlich ist!
Offensichtlich gibt es einen bösen Weg, den Menschen einschlagen. Dieses Buch ist nicht für solche geschrieben. Ich spreche zu Christen. Wir wählen nicht bewusst einen bösen Weg. Falls doch, befinden wir uns in einem Zustand der Rebellion und haben erwählt ohne Gott zu wandeln. Ich spreche zu solchen Geschwistern, die sich von dem abgewandt haben, von dem sie wissen, dass es böse ist. Sie haben sich von Herzen entschlossen, Gott zu lieben und ihn kennen zu lernen. Sie haben sich schon nach Gott ausgestreckt, aber ihre Erfahrung sagt ihnen, dass sie nicht die Fortschritte machen, die sie sollten.
Dir ist vielleicht bewusst, dass die Beziehung, die du zu Gott jetzt schon haben solltest, einfach nicht da ist. Es kann sein, dass du sehr frustriert bist, weil du alles, was du weißt, zu tun versucht hast, um Gott nahe zu sein. Du hast vielleicht auch Buße getan, und viele Neuanfänge gemacht, weil dir klar geworden ist, dass du auf einen falschen Weg geraten warst. Irgendwie scheinst du immer wieder auf derselben Straße zu landen. Immer wieder verpasst du das Ziel. Wenn dies in deinem Leben normal ist, ist es ein klares Zeichen, dass du auf die Verführung des Weges, der richtig scheint, hereingefallen bist. Du hast vielleicht das äußere Erscheinungsbild von jemand, der religiös zu sein scheint, übernommen oder nachgeahmt, aber du fühlst dich dem Herrn nicht näher.
Viele Menschen hatten an dem Tag, als sie in seine Familie geboren wurden, enge Gemeinschaft mit Gott. Sie erlebten eine wunderbare Liebesbeziehung mit ihm, die aber sehr schnell verblasste. Seit Jahren mühen sie sich und versuchen zu dieser Art Gemeinschaft und Nähe mit Gott zurückzukehren. Ihre Mühen waren ergebnislos.
Während des Studiums dieses Buches wirst du viele Schlüssel empfangen, um dich aus den Fallen des Feindes, die er dir gestellt hat zu befreien. Denk daran, es gibt einen Weg, der richtig scheint. Er ist nicht richtig. Er scheint nur richtig zu sein! Viele Menschen gehen diesen Weg. Für jeden Einzelnen, der dieses Buch liest, sollte die Tatsache, dass viele diesen Weg einschlagen und nur wenige den richtigen Weg gehen, ein ernüchternder Gedanke sein. Zählst du, was die Art und Weise deines Wandels mit Gott betrifft, zur Mehrheit oder zur Minderheit? Wir müssen uns selbst prüfen und Bestätigung finden, ob wir wirklich im Glauben sind oder nicht (2. Korinther 13,5).
Wenn der Weg, der richtig scheint ins Verderben führt, was sind dann einige Zeichen davon, den richtigen Weg zu gehen? Das ist ein Teil dessen, was ich anspreche. Wenn du durch die enge Pforte hineingehst und tatsächlich auf dem schmalen Weg wandelst, wird es viele Zeichen geben, dass du in die richtige Richtung unterwegs bist. Zuallererst wirst du Frieden haben, der allen Verstand übersteigt. Du wirst die Freude des Herrn haben. Du wirst wissen, dass du in die richtige Richtung gehst, weil du die Frucht sehen kannst, die in deinem Leben entsteht und sie dem Wesen und Charakter Christi entspricht.
In Galater 5,22 und 23 werden neun Früchte des Heiligen Geistes aufgezählt. Während wir fortwährend, auf dem schmalen Weg wandeln, und im Weinstock verharren, wird unser Vater regelmäßig an unseren Zweigen arbeiten. Wir werden Frucht hervorbringen. Dementsprechend, wie er uns zurückschneidet, um uns reicher zu machen, werden wir Frucht in größerem Umfang und in besserer Qualität hervorbringen. Wir werden mehr Frieden, Freude, Langmut und alle die anderen Früchte des Geistes haben. Wir werden in der Lage sein, fortschreitendes Wachstum in der Gnade und Erkenntnis des Herrn zu erleben. Wir werden nicht große Höhen und tiefe Täler haben. Wir werden Stabilität und einen beständigen Aufstieg von Herrlichkeit zu Herrlichkeit erleben (2. Korinther 3,18). Wir werden fortlaufend klare Offenbarung von Gott bekommen, die uns alte Wege aufzeigt, die wir loslassen müssen, und neue Wege, in welchen wir wandeln sollen. Alte Dinge werden anfangen, zu vergehen und alle Dinge werden neu werden (2. Korinther 5,17). Wir werden sehen, wie das alte Fleisch abfällt und wir Christus-ähnlicher werden, je näher wir dem Herrn kommen. Wir werden erleben, dass es leichter wird, in die Gegenwart unseres Gottes zu gelangen und für Satan schwieriger, uns wieder herauszubringen. Wir werden sensibler werden gegenüber der Stimme des Herrn unseres Gottes, wenn er zu uns spricht. Wir werden darin beständiger werden, den Herrn anzuerkennen und uns von ihm unsere Wege weisen zu lassen.
Du kannst das Wort Gottes lesen und viele weitere Zeichen eines Wandels mit Gott finden. Alles, was du tun musst, ist jede Schriftstelle zu lesen, die erklärt, wie es im Reich Gottes ist, und was es bedeutet, ein Christ zu sein und im Heiligen Geist zu wandeln. Diese Schriftstellen führen viele Früchte an, die bei Menschen vorhanden sind, die durch die enge Pforte hineingegangen und auf dem schmalen Weg unterwegs sind. Wenn diese Zeichen nicht in deinem Leben vorhanden sind, weist allein das schon darauf hin, dass du wahrscheinlich einen Weg gehst, der richtig scheint. Du musst dich selbst prüfen, um sicherzustellen, dass du nicht auf die große Verführung hereingefallen und durch die weite Pforte auf den breiten Weg gelangt bist, der zum Verderben führt.
Wenn du ein wirkliches Kind Gottes bist, wirst du normalerweise Buße tun, wenn du diese Straße weit genug hinunter gekommen bist. Wenn du klar siehst, dass du den falschen Weg gehst, wirst du in die Bremsen steigen. Das Problem dabei ist, auch wenn du nicht ins Verderben gehst, hat Satan dir die Zeit gestohlen, in der du auf dem schmalen Weg hättest vorankommen können. Er hat dich behindert, auch wenn du nicht ins Verderben gegangen bist. Ebenso bist du auch nicht weiter ins Leben hineingekommen. Du bist weder zur Reife gelangt noch hast du dein Erbe empfangen, durch das du ein Soldat Jesu Christi sein und die Werke des Teufels zerstören könntest. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet hat er dich neutralisiert. Indem er dich auf den breiten Weg, der richtig scheint, geführt hat, warst du von ihm gefangen und von der engen Pforte und dem schmalen Weg ferngehalten.
Die Gefängnisse Satans sind nicht einfach zu erkennen. Sie sind für unser natürliches Auge nicht sichtbar, aber es gibt dort dennoch ganz reale Mauern. Der einzig sichere Weg herauszufinden, ob du in einem Gefängnis lebst, besteht in dem Versuch, näher zu Gott zu kommen und durch die enge Pforte hineinzugehen. Du wirst alle möglichen Hindernisse finden, die dich abzuhalten versuchen, diesen Weg zu gehen. Diese Hindernisse sind die unsichtbaren Gitterstäbe des Gefängnisses, das dich zurückhält.
Ich werde diese Gitterstäbe aufzeigen und wie du von ihnen befreit werden kannst. Bevor du tatsächlich freigesetzt werden kannst, musst du zuerst das Problem sehen, wie es wirklich ist. Bleibe dabei, dein Herz offen zu halten, während wir die verschiedenen Bereiche betrachten.